Guten Morgen ,
woran denkst du, wenn es auf Weihnachten zugeht? An all die Projekte, die noch abgeschlossen werden wollen? An GlĂĽhwein und gebrannte Mandeln auf dem Weihnachtsmarkt oder an die Zeit mit deinen Lieben unter dem Weihnachtsbaum?
Ich habe in den letzten Wochen viel über das Schenken nachgedacht. Denn diese kleine, aber kulturell überaus bedeutsame Handlung ist zunächst paradox. Menschen verschenken eigene Ressourcen ohne direkte Gegenleistung? Das widerspricht unserem Bild vom Homo oeconomicus, hat aber offensichtlich einen Nutzen für die Beschenkten und die Schenkenden.
Freiwillig zu teilen schafft Nähe und Vertrauen. Das Geschenk steht in direktem Bezug zu der oder dem Beschenkten. Es stärkt oder ermöglicht eine Beziehung und ist auch immer Ausdruck seiner Zeit. Heutzutage käme in Deutschland wohl kaum noch jemand auf die Idee, Grundnahrungsmittel zu verschenken. In Zeiten des Hungers war ein solches Geschenk jedoch ein geschätztes Zeichen der Zuneigung und wirtschaftlicher Stärke.
Unsere Zeit ist geprägt davon, keine Zeit zu haben. Meetings sind digital, Ideen sind Slack-Nachrichten und der Schnack in der Kaffeeküche fällt aus, weil die Lieblingskollegin im Homeoffice ist. Die zeitliche und räumliche Entgrenzung bietet nie dagewesenen Freiraum und fordert trotzdem ihren Tribut. Es fehlt die Berührung.
Was aber passiert, wenn sich Menschen alleine fühlen? Nähe und Vertrauen, siehe oben, haben es schwer. Wenn ich auf unsere Projekte, wie die Employer Branding Box, schaue, sehe ich immer wieder, wie wichtig es ist, durch ein aufrichtig gemeintes Geschenk in allen
Beziehungen, gerade auch mit Mitarbeitenden und Kunden, präsent zu sein.
Heutzutage ist das knappste Gut fĂĽr die meisten Menschen die Zeit. Ich glaube, es ist daher besonders wirksam, diese zu verschenken. Eine Tasse ist kein Trinkgefäß, sondern eine Einladung zum Schnack. Ein Notizbuch ist keine Schreibunterlage, sondern die Einladung zum Gedankenaustausch und ein Rubik´s Cube kein Spielzeug, sondern eine Einladung zum kreativen Gedankenaustausch. Die Verbindung des Greifbaren und des Ideellen macht aus einem Objekt ein gutes Geschenk.
“What you give is what you get returned“ sangen Savage Garden. Jedes Geschenk ist eine einzigartige Chance, Beziehungen eindrücklich zu gestalten. Ich wünsche dir viele solcher Momente in den nächsten, hoffentlich geschenkreichen, Wochen.
Vorweihnachtliche GrĂĽĂźe
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